VANITAS - Symbole in der Kunst,                                                        eine moderne, aktuelle Einordnung

Gemälde bei der Jahresausstellung Badischer Kunstverein, Karlsruhe 11.Dez. bis 8.Jan. 2017

Vanitas    

Stillleben - ein Sinnbild in der Kunst mit moderner, aktueller Einordnung                                                                  

70 x 100 cm, 2016; Peter Diziol                                                                                                                                                                                     © Bild, Foto und Text: Peter Diziol

Vanitas Stillleben sind wie im Mittelalter auch heute ein beliebtes Motiv in der Kunst, um Vergänglichkeit mit unserem Leben zu verknüpfen. Vanitasmotive als Symbole sind meist Totenschädel oder Kerzen, die das Werden und Vergehen symbolisieren. Wie können diese Symbole in unserer heutigen digitalen, technisch orientierten Welt als Sinnbilder vielleicht neu definiert und dargestellt werden? Sind es heute die Überreste von technischem Schrott, den wir wegwerfen, in arme Länder zur Vernichtung "abschieben" ? Welche Symbole - Beispiel Plastik im Meer - werden in wenigen Jahren zu einem noch größeren Problem?  Wir Menschen haben keinen Platz mehr zum Leben ....

 

Von der Geburt bis zum Tod begleitet uns das Licht, häufig dargestellt mit dem Symbol Kerze, vom Werden zum Vergehen des Lebens. In der geschützten Welt eines Fötus im Mutterleib nimmt er ab dem 7. Monat Dunkelheit und Helligkeit wahr. Das Baby hat das Licht der Welt erblickt sagen wir zur Geburt, eigentlich fallen Neugeborene in eine Welt grellen Lichts! Die Sonne geht mit ihrem goldenen Lichtschein hinter den Bergen auf, empfängt mit dem noch namenlosen Armband das Neugeborene. Es erobert seine noch heile Umwelt, lernt sein Spielzeug kennen. Nur wenige Jahre kann es Kind sein. Schon früh beginnt die gewollte Auseinandersetzung mit einer technisierten Welt, früher den bunten Kugeln des Rechenrahmens, der im digitalen Rechenrahmen mit 0 und 1 ersetzt wurde. Lichteindrücke, Bildschirme, schnell wechselnde Bilder folgen auf dem Computerbildschirm. Immer mehr nehmen Computer, Smartphones, Tabletts, Roboter und geistig selbst „denkende Maschinen“ unsere Welt in Besitz, technische Revolution, – immer schneller lösen neue Produkte vermeintlich alte ab. Die digitale Welt ist die Zukunft, wir stellen uns ihr, das ist sehr gut so!

 

Wie beherrscht uns aber diese Welt? Sind wir schon vernetzt im einheitlichen Denken und Handeln – Abhören, ausspähen, Privatsphäre ade – etc. Die Lebenszeit, die Nutzung und das „ Vergehen“ der meisten Geräte kommt schnell, nach wenigen Monaten hat eine Neuentwicklung unsere Systeme durch eine neue, noch bessere Generation in einer schnelllebigen Welt die von gestern überholt. Wohin damit? Digitaler Elektroschrott Natürlich zum Müll!

 

Schlagzeile: Europa versagt bei der Elektroschrott-Entsorgung - Wir geben alte PC, Smartphones ... bei der Annahmestelle ab, sind beruhigt - eine Studie zeigt aber, in Europa wird nur ein Drittel aller Altgeräte dort landen, wo sie hin sollten. 9,5 Millionen Tonnen elektrische /elektronische Geräte in Europa landen jährlich im Müll, nur etwa ein Drittel des Elektroschrotts wird ordnungsgemäß entsorgt. Der Rest mit 6,2 Millionen Tonnen (2012) – wurde falsch recycelt, ins Ausland gebracht oder einfach weggeworfen.

Sind diese „digitalen Schrottelemente“ das NEUE SYMBOL des Totenschädels, der kaum verrottet? Häufen wir nicht Berge an Schrott zu immensen Gebirgen auf, im Ausland werden Müllberge so groß wie Gebirgsketten. 

 

Ebenso werfen wir Umverpackungen aus Kunststoffe achtlos fort ," im Meer finden wir es wieder"! Drei Viertel des Mülls im Meer besteht schon aus Plastik! Jährlich landen etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Das Vanitas Symbol im Jahr 2050 kann - tun wir nichts dagegen ist  MIKROPLASTIK!  Im Meer finden wir dann mehr Plastik als noch lebendeFische!


Bis sich das heuteige Plastik vollständig im Meer völlig zersetzt hat  können 350 bis 400 Jahre vergehen. Es zerfällt bis dahin  lediglich in immer kleinere wasserunlösliche Partikelpartikelchen unter 5 Millimeter, wir nennen es Mikroplastk, sehen es nicht mehr mit dem Auge! Nur keine Angst könnten wir sagen - was wir nicht SEHEN, ist für uns  nicht gefährlich!  Wir essen "diesen PLASTIK ABFALL" aber im Kreislauf des Lebens mit unseren Nahrungsmitteln!

 

Heute und jetzt vergiften wir unsere Umwelt, das Meer und damit UNS selbst!                                                               Sind wir selbst einmal das Vanitas Symbol auf einem leeren blauen Planeten im Weltall?