Mitglieder Ausstellung GFjK

Baden-Baden

7.April bis 5.Mai 2019

 

 

 

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                                  Ein Chamäleon  beobachtet uns bei der Ausstellung Tier

 

Der Platz scheint sehr bekannt – das Tier selbst weniger mit all seinen Besonderheiten!

Chamäleons  leben schon seit mehr als 26 Millionen Jahren auf unserem Planeten, sind Einzelgänger, leben gerne auf einem Baumstamm. Ihre Augen fallen uns sofort auf, denn kein anderes Tier kann so toll seine Augen rollen und gleichzeitig in verschiedene Richtungen sehen – die Gegend rundherum scannen. Bis zu einer Entfernung von 1 Kilometer sieht das Chamäleon so scharf dass es sofort seine Opfer erfasst. Ihre Augen sind so rund wie Bälle, können sehr stark vorstehenden und haben eine Rundumsicht von  342 Grad, der tote Winkel beträgt nur  18 Grad. Ihre  Augäpfel kreisen unabhängig voneinander, erst wenn sie etwas Wichtiges entdecken,  richten sich beide Augen darauf aus.                                                  

Viele Chamäleons haben eine grüne Grundfarbe, diese können sie wie kaum ein anderes Tier kunterbunt verändern! Bei Angriffen tarnen sie sich häufig wie ein Blatt, täuschen dabei gerne ein sich hin und her bewegendes Blatt im Wind vor.     Ihre Farbe hängt auch von ihrer Stimmung ab, innerhalb weniger Minuten können sie diese verändern. Sind Chamäleons angriffslustig, laufen sie rot an. Diese Besonderheiten konnten Wissenschaftler erst vor einiger Zeit erklären. Winzige Kristallblöcke (Nanokristalle) in der Haut des Chamäleons ermöglichen diese Farbänderungen, da sich die Abstände zwischen diesen Kristallen verändern. Es ist ebenfalls eine typische Laune dieses Tiers! Bei Aufregung schieben sie sich auseinander und leuchten rot auf.                                                                                                                     

 Natürlich haben Chamäleons auch Hunger, mit ihrer blitzschnellen Schleuderzunge fangen sie Fliegen, Spinnen, Käfer. .oder „den Vertrauensbrechernach  chinesischer Vorgehensweise“.  Im Mund ist sie wie eine Ziehharmonika zusammengefaltet. Ein spezieller Zungenmuskel lässt die Zunge herausschießen und ihre Spitze stülpt sich wie ein Saugnapf um die Beute und zischt zurück, alles in einer zehntel Sekunde (0,1 sec.) Ihre Haut besteht aus kleinen Schuppen, die oberste Schicht ist hart, kann daher nicht wachsen. Deshalb häuten sich Chamäleons regelmäßig. Ihre Hände und Füße sind zu richtigen Greifzangen ausgebildet, die Äste wie Kneifzangen umschließen, so dass sie sich selbst bei Wind gut festhalten können.

 

Den langen Greifschwanz hat es normalerweise unter dem Körper eingerollt, kann ihn aber auch als zusätzlichen Halt nutzen. Mit den Zehen an ihren Kletterfüßen umschließen sie Äste wie Kneifzangen.

Heute finden wir Chamäleons auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, besonders viele Arten gibt es aber auf der Insel Madagaskar.

 

Warum sitzt das Chamäleon auf dem Baumstamm gerade über dem Leopoldsplatz?

Die Gesellschaft der Freunde junger Kunst (GFjK) hat ihren Sitz in Baden-Baden im alten Dampfbad neben der Stiftskirche. In diesem Gebäude sind die Kunstwerke zur Mitgliederausstellung zum Thema Tier zu sehen. Die Kirche im Gemälde liegt nur eine kurze Wegstrecke vom Leopoldsplatz entfernt. Der Platz war einer der verkehrssreichten Plätze der Stadt mit O-Bussen, PKW, LKW und Radfahrern. Heute ist er verkehrsberuhigt, nur noch städische Busse dürfen dort fahren, mit der neuen Gestaltung des Platzes bekam er große, verschiedenfarbige graue Betonplatten, über deren Schönheit sich herrlich streiten läßt.

 

Da das hier gezeigte Bild Chamäleon speziell für diese Ausstellung aktuell konzipiert wurde und absichtlich in einem durchsichtigem Rahmen mit 2 Glasplatten hängt, hat mit dem Bezug zur GFjK, der Mitgliederausstellung und Baden-Baden mit seiner Geschichte zu tun. Eine Ähnlichkeit vom Kunstwerk mit der Wirklichkeit ist "rein zufällig" ...

In der Webcam der Stadt am Leopoldsplatz ist stündlich eine neues Foto vom Platz zu sehen, auch Hinweise zum Namnesgeber Großherzog Leopold von Baden mit alten und neuen Bildmotiven - siehe:

http://www.unser-leo.de/webcam/

 

Wie sah der LEO früher aus?

 

In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, der Zeit des Wirtschaftswunders stand ein Schupo auf einem Podest mitten auf dem Platz und lenkte den Verkehr.Er half Menschen, Autofahrern, beantwortete Fragen oder benutzte seine Trillerpfeife um Verkehrssünder zu ermahnen. Der Polizei wurde dafür immer am 24. Dezember gedankt. Viele Autofahrer und zahlreiche Fußgänger stellten in reichlicher Anzahl kleine Geschenke an das Podest. Mit einen Zeitungsbericht bedankten sich die Polizisten bei der Bevölkerung.

 

Auch die Umwelt und die Luft war noch "sauber". Es fuhren umweltfreundliche O-Busse, die ihren Strom von der Oberleitung mittels Stangen abnahmen.

 

 

Überwachungskameras wurden später auf vielen Plätzen installiert, per Bildschirm oder Videoaufzeichnung wurde alles dokumenteirt.

Der gläserne Mensch - heute schon?

 Der Gläserne Mensch - ein aktuelles Thema

Wir sprechen oft vom gläsernen Menschen in unserer digitalisierten Welt: „Big Brother ist watching you“, 1984 beschrieb George Orwell den totalitären Überwachungsstaat. Wir leben im digitalen Alltag, geben vieles von uns preis, teilen auf Facebook  unsere privatesten Dinge und Fotos mit anderen, kaufen via Internet ein, suchen über Google, senden via Twitter, Tweets, schicken „Likes“ … Riesige Datenmengen werden heute schon mit intelligenter Analyse und Software zusammengeführt die viel über jeden von uns verraten, denn diese Datenflut ist das Gold und der Rohstoff für die „Goldgräber“ oder Manipulatoren unserer Zeit in der Hand Weniger!

 

Wir laufen mit Smartphones über den Leopoldsplatz (Bild Chamäleon), setzen Meldungen ab, fotografieren den Platz und die Menschen darauf, kaufen mal eben online ein ….Viele Fragen drängen sich dazu auf. Ich gebe meine Daten, dass ich kostenlos dafür Suchmaschinen nutzen und Onlineplattformen anwenden kann, alles wird gespeichert. Dafür werden mir spezifische Informationen zugesandt, mein Einkaufsverhalten, meine Gedanken, meine Wahl vielleicht für Europa beispielsweise wird  unbemerkt manipuliert. Computer geben Verhaltungsprognosen über uns für jeden Lebensbereich ab, viel besser, als es unser persönlicher Partner könnte, wir verlieren unsere Freiheit, es ist die Geschichte vom gläsernen Menschen.

Auch sind unsere persönlichen Daten bei Anbietern oftmals nicht sicher, wie immer wieder berichtet wird. Daten werden millionenfach abgegriffen.... was passiert damit?

 

Wir haben nicht nur Chancen mit der Digitalisierung, es kann auch große Risiken bedeuten, - es ist wie eine Chimäre – diese sind Mischwesen der griechischen Mythologie, eigentlich Fabelwesen (Wolperdinger oder Elwetritsche sagen manche dazu) auch in der Medizin, Diagnostik und Biologie wird der Begriff oft verwandt. Es kann Gutes damit getan werden, auch kann ein Organismus vernichtet werden.

 

Kai Strittmacher veröffentlichete ein Buch und sprach im SWR über die Neuerfindung der Diktatur in China von heute durch den Aufbau eines totalen digitalen Überwachungsstaats mit einem sozialen Punktesystem der die Menschen beurteilt und Strafen verhängt oder belobigt.

 

Der Staat sagt: „Wir wollen den guten, ehrlichen Menschen erschaffen, der einzelne Mensch wird eingeteilt in „Vertrauenswürdige und Vertrauensbrecher“ in dem das Verhalten jedes Menschen bewertet wird, in Echtzeit, ausgewertet und umgesetzt wird.“ Es gibt ein „Amt für Ehrlichkeit“ bei dem mit Start eines Punktekontos von 1.000 Punkten welche hinzukommen oder gestrichen werden können. Mit dem gespeicherten Gesicht im System wird jeder Mensch beurteilt und eingestuft, diese Daten werden veröffentlicht. Jeder überwacht jeden!  Die Digitalisierung und Überwachung des Menschen ermöglicht dies schon heute.

 

Wie verhalten wir uns?

unser Alltag und unsere Gesellschaft verändert sich mannigfaltig in vielen Bereichen, auch in der Arbeitswelt und wird dies noch viel rasanter in Zukunft tun, so dass wir unsere Autonomie und Selbstbestimmung nicht mehr in der Hand haben können. Was kann jeder tun?

 

Das Chamäleon hat Millionen Jahre überlebt und wird es weiter tun können, es ist zum Glück kein Roboter oder Digitales System das sich alles merkt und zusammen für jeden auswertet.