Kathedralen wachsen in den Himmel

Neue Ideen genialer Baumeister - Techniken im 12. Jahrhundert

Kunstdenkmäler Gotik - Zeugen Handwerklicher Architektur

 

Was interessierte mich an diesem Thema?  Es ist kein Artikel mit vielen fachlichen Details wie in dicken Fachbüchern. Mich begeisterten die Menschen dahinter, die damlas solche scheinbar unmögliche Ideen in Stein erbauten, den Menschen heute, die sich um den Erhalt dieser Baudenkmäler kümmern. Von den vielen Menschen damals wissen wir wenig, aber wenn ich mir die Bearbeitungsweise zur Restaurierung ansehe, kann ich die Steinmetzte, Baumeister, Glasmeister von damals mit vergleichbaren Handwerkszeugen auch heute noch besser kennen lernen. Auf diesen Spuren wollte ich wandeln und in Artikeln beschreiben.

Nicht zuletzt interssierte mich der Vergleich Knochenbau mit dem Bau dieser gotischen Kathedralen an Beispielen nachzugehen Es ist meine Vorliebe über den Tellerrand zu schauen, denn der Knochen ist in seinem Innersten mit der Bauweise der Säulen einer Kathedrale vergleichbar - Kunst und Medizin.

Heute ist der Begriff BIONIK bekannt, danach werden wieder kühne filigrane Gebäude entworfen und bestaunt. Folgen sie mir auf diesen Spuren der Vergangenheit bis heute! 

 

Die Meister der Gotik kannten noch nicht die "Bionik" und deren filigrane Bauweise wie berühmte Architekten unserer Zeit, beispielsweise Maurice Koechlin. Er ist der eigentliche Erfinder des Eiffelturms und vieler berühmter Bauwerke. Daher ist die Leistung der Erbauer so vieler gotischer Kathedralen, wie auch das Straßburger und Freiburger Münster unter Meister Erwin aus Steinbach (Baden-Baden) beim Bau ohne diese Kenntnise der Bionik nicht hoch genug einzuschätzen. 

 

Die Evolution hat vieles genial gelöst, unsere Knochen sind beispielsweise nicht massiv gebaut, sondern bestehen aus vielen kleinen Knochenbälkchen, wir lernen in vielen Bereichen der Wissenschaft immer noch dazu wie auch in der Osteologie und Bionik.

Treten wir aus der Hektik und Betriebsamkeit der Straße in eine gotische Kathedrale, beeindruckt uns eine Ruhe, die Höhe des Raumes, eine schlanke Architektur  und ein Lichtspiel durch die hohen farbigen Bleiglasfenster, die sich auf dem Boden und Wänden spiegelt.

Wie müssen die Kathedralen im 12. Jahrhundert auf die Menschen gewirkt haben. Welche Faszination  hat sie ergriffen? Woher kam die Idee  und wo erstanden erste gotische Kathedralen?  Wer beherrschte die Planung, Konstruktion der schlanken Säulen mit den Spitzbögen und der großen Glasfenster? 

Die Baumeister des Mittelalters hatten nicht unsere heutigen Kenntnisse der Statik und Bionik.

 

©  alle Fotos Dr. Peter Diziol Fotos zum Vergrößern anklicken

 

Unsichtbares, gedachtes sichtbar und anderen verständlich und unterhaltsam im Kontext von Naturwissenschft, Mikrokosmos, klinischer Diagnostik, Medizin, Architektur und Bionik zu vermitteln, ist mir ein wichtiges Anliegen.   Dies gilt auch für meine Publikationen als wissenschaftlicher Beirat der OSTEOLOGIE AKADEMIE (OSTAK). Der Knochenbau war für mich in vielen Bereichen Idee und Vorbild, so auch für gotische Bauwerke, Gemälde bekannter Künstler und der Architektur der Baubionik.Daher waren in 21 Publikation ifür die Zeitschrift OSTEOLOGIE der "KNOCHEN" Thema  meiner Publikationen.    (Beispiele Publikationen siehe unten)

     

 Mit dem heutigen Wissen der Bionik, beispielsweise der Feinstruktur unserer Knochen, die durch unser Gewicht, großen Druck- und Zugbelastung ausgesetzt sind, ohne dass sie brechen, haben heute Architekten große  besondere Bauwerke mit vergleichbaren Strukturen in leichter filigraner Bauweise geschaffen. Wir bewundern daher die großartigen Leistungen der damaligen Baumeister diese imposanten gotischen Bauwerke geschaffen zu haben. Diese müssen wir für  unsere Nachwelt erhalten. Daher arbeiten in den Münsterhütten heute Menschen an der Erhaltung dieser Bauschätze.

 

Woher kam dieses Wissen "BIONIK"?

Der Bau des Eifelturms 1889 zur Weltausstellung ist nach dem Prinzip der Statik von Maurice Koechlin konstruiert, der seit 1879 Mitarbeiter von Gustave Eiffel war. Koechlin studierte an der ETH Zürich bei dem Bauingenieur Karl Culmann. Dieser hatte 1870 den Knochenbau mit  den Knochenbälckchen (Trabekel) studiert und den Verlauf der Druck- Zuglinien erkannt, die entlang der auftretenden Kraftlinienausgerichtet sind und daraus das bionische Prinzip der grafischen Statik etwickelt.

 Im Mittelalter dagegen  schufen Baumeister und Steinmetze mit einfachen Geräten und Mitteln ohne Mathematik, Berechnungen einer Statik lichtdurchflutete Kathedralen, die nicht einstürzten.

Im Gegensatz zur Romanik entstanden Kirchenschiffe, die scheinbar nur aus filigranen Säulen mit wunderbaren Glasfenstern dazwischen ausgestattet waren. Wir lassen uns berauschen in diesen Kathedralen des Lichts und diesen mit Farben durchflutenden Räumen. Wer bei Sonnenlicht in einer Kathedrale wandelt, versteht die Magie und den Geist der Gotik, in der sich das farbige Licht an den wenigen Wänden wiederspiegelt, lebendige Bilder malt, die sich mit dem Zug der Sonne laufend verändern. Von den damals kühnen Bauherren wurde esfür Menschen gescchaffen, es ist wie ein Stück Himmel auf Erden. Die Menschen dieser Zeit hatten Schweinsblasen als Fensterscheiben,  in den  Kathedralen standen sie plötzlich in lichtdurchflutenden  Hallen mit farbigem Glas, das sich bisher nur,  Edelleute leisten konnten.Für das Volk war es ein Blick in den Himmel, sie sahen das himmlische Königreich mit eigenen Augen

 

Beispiele: Münster in Freiburg und Strassburg

Was vor etwa 920 Jahren beim Bau erster gotischer Kathedralen nicht bekannt war, ist die Baubionik, eine Architektur die sich heute an der Natur, ihren Strukturen orientiert. Charakteristisch ist diesen Gebäuden die Leichtbauweise wie zur Zeit der gotischen Bauweise, wie heute der Mensabau Moltke in Karlsruhe im Jahre 2004 vom Architelten J. MAYER H. Berlin; den Planungen von Studenten der Architektur beim KIT karlsruhe am Beispiel eines Entwurfs zu einem Bürgerforum in Berlin von Christian Tschersich vom KIT (siehe Literaturlinks unten)

Die Konstruktion der Decke des Hörsaals vom Zoologischen Institut der Universität Freiburg wurde vom Architekten Hans-Dieter Heckeraus 1968 der Bionik nach dem  Inneren des Knochenaufbaus der Trabekelstruktur abgeschaut (Osteologie).

Im Mittelalter schufen Baumeister und Steinmetze mit einfachen Geräten und Mitteln hohe lichtdurchflutete Kathedralen, die nicht einstürzten. Wie häufig in der Kunst führten auch im 12. Jahrhundert große Veränderungen in der Geschichte und Kultur zu einer Revolution, zum Baubeginn ganz neuer großartiger Kirchenräume. Es war die Zeit der Kreuzzüge, der Idee nach der Offenbarung des Johannes im neuen Testament das neue Jerusalem als Vision beschrieben" "ich sah eine heilige Stadt, das neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herabgekommen,  mit Gassen aus Gold wie durchscheinendes Glas, göttliches gleißendes Licht und Farben im Glanz dieses Lichts". Wer in der Fremde kämpft  und die Stadt Jerusalem befreit, wird ewigen Ruhm im Himmelreich erhalten.

 

Es war Zeit zur Geburtsstunde der Gotik.Unbemerkt und ohne scheinbare Entwicklung zuerst in Frankreich von Abt Suger des Klosters Saint Denise bei Paris entstanden. Die neuen einzelnen filigranen Elemente der Gotik, Kreuzrippengewölbe, Spitzbogen, Strebebogen und Strebepfeiler wurden als faszinierendes Ideal von ihm in einer Einheit zusammengefasst. Viele imposante Kathedralen entstanden in Europa, mit immer neuen Ideen, immer höher und filigraner. Die Baumeister hatten Fantasie, sich auf Grund von Zeichnungen auf großen Pergamentbögen die fertigen Gebäude im Detail und Schönheit vorstellen zu können.

 

Ideen und Techniken heute - Nachhaltigkeit handwerkliche Sicherung heute und für die Erhaltung in Zukunft

 

Diagnose und Therapie - eine Frau mit 800 Jahren Osteologie 4/2016   S. 88 - 61 

© Dr. Peter Diziol

 

August 2018 - 12 Jahre war der 166 Meter hohe Turm des Freiburger Münsters wegen fortwährender Probleme der Statik eingerüstet. Dieser gilt als "schönster Turm der Christenheit". Seit August 2018  ist er wieder komplett "oben ohne" zu bestaunen.

Schadhafte Buntsandsteine, filigrane Zierelemente, Maßwerke und Figuren wurden von der Bauhütte restauriert. Mehrere Ecksteine, auf denen ein Großteil des Gewichts des insgesamt 620 Tonnen schweren Turmhelms liegt, waren beschädigt.Die Stabilität des gesamten Turmhelms war in Frage gestellt.Ecksteinen, die beschädigt waren.

Die Arbeiten am Turm und die Arbeit der Restauratoren sind in diesem Beitrag zu sehen

 

Weitere Publikationen:  © Dr. Peter Diziol; OSTEOLOGIE, Schattauer Verlag

 

Die Natur als Vorbild - Bionik - Mensa Moltke, Karlsruhe OSTEOLOGIE 2/2010, S. 185 - 186 Schattauer Verlag;  © Dr. Peter Diziol

 

Nanotechnologie - eine technische Revolution; u.a. Entwurf für ein Bürgerforum Berlin: Architekt Christian Tschersich, damals KIT Karlsruhe; OSTEOLOGIE 2/2011, S 169 - 173;

© Dr. Peter Diziol